Der Druck auf die klassischen Anbieter steigt

Robert Diana ist Leiter des Fachbereichs Heizung beim Schweizerisch-Liechtensteinischen Gebäudetechnikverband suissetec. Er unterstützt die Kampagne «MakeHeatSimple» von EnergieSchweiz und will den suissetec-Mitgliedern schnellstmöglich ein Merkblatt zum Thema abgeben.

Herr Diana, wie hat sich die Technologie für Heizungs-Fernbedienungen in den letzten Jahren entwickelt?

Lösungen zur Fernbedienung von Heizungen gibt es schon seit rund 20 Jahren. Ein Bekannter von mir konnte schon lange mit dem Telefon die Heizung in seinem Ferienhaus ein- und ausschalten. In den letzten Jahren hat sich die Entwicklung solcher Systeme aber beschleunigt. Dies unter anderem, weil IT-Firmen und Quereinsteiger wie Apple oder Google Lösungen anbieten, die über Apps und das Smartphone funktionieren. Auch die ganze Smart Home-Technologie verstärkt diesen Trend. Das erhöht den Druck auf klassische Anbieter aus dem Bereich Gebäudetechnik und auf Elektro-Installateure.

Was halten Sie vor diesem Hintergrund von der Kampagne «MakeHeatSimple» von EnergieSchweiz?

Ich finde das eine gute Sache. Als Partner dieser Kampagne haben wir uns bei suissetec engagiert, für unsere Mitglieder ein Merkblatt zum Thema Fernsteuerung von Heizungen zu konzipieren. Ich gehe davon aus, dass dieses Merkblatt Mitte 2019 fertig sein wird. Wir wollen uns dabei aber nicht nur auf Ferienwohnungen und Ferienhäuser beschränken.  Die Thematik betrifft alle Heizungen. Wir spüren, dass sich die Leute sehr für Informationen über solche Fernbedienungslösungen interessieren.

Also ist es sinnvoll, wenn sich EnergieSchweiz für Fernbedienungen von Heizungen in Zweitwohnungen engagiert?

Es gibt in diesem Bereich sicher einiges an Sparpotenzial. Ich finde es aber auch wichtig, dass man nicht übers Ziel hinausschiesst. Wenn man schlecht gedämmte Häuser zu stark abkühlen lässt, kann das unerwünschte bauphysikalische Konsequenzen wie etwa das Eindringen von Feuchtigkeit haben. Die Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten ist deshalb entscheidend.

suissetec ist mit seinen Sektionen Oberwallis und Unterwallis (tec-bat) Hauptpartner der Pilotkampagne im Wallis. Sind die Mitglieder vorbereitet, wenn sie von Kunden kontaktiert werden, die sich für eine Fernbedienungslösung interessieren?

EnergieSchweiz hat die lokalen Fachbetriebe als Partner ins Boot geholt und an zwei Informationsabenden für das Thema sensibilisiert. Dieses Vorgehen finde ich sinnvoll. Die Fachbetriebe sind es ja auch, welche die Lösungen dann realisieren. Im Unter- und Oberwallis ist sehr viel Know-how für die Installation von Fernbedienungen von Heizungen vorhanden. Davon bin ich überzeugt.