Im Rahmen eines kürzlich lancierten Pilotprojekts wirbt die Gemeinde Arosa deshalb für eine dritte, stressfreie Variante: die Heizungsfernsteuerung.

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Graubünden

STRESSFREI HEIZEN DANK FERNSTEUERUNG

 

Arosa ist Partnergemeinde des Pilotprojekts «MakeHeatSimple»

 

Im Kanton Graubünden gibt es gemäss aktuellen Zahlen über 80 000 Zweitwohnungen, knapp 4300 davon befinden sich in Arosa. Im Rahmen eines Pilotprojekts unterstützt die Gemeinde die Besitzerinnen und Besitzer dieser Wohnungen in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Energie dabei, möglichst stressfrei und guten Gewissens in die Wintersaison zu starten. Ein Beispiel, das im ganzen Kanton Graubünden Schule machen könnte.

Wer eine Ferienwohnung für seine Skiferien bucht, darf davon ausgehen, dass diese bei der Ankunft angenehm warm ist. Et- was komplizierter wird die Situation, wenn man selbst dafür verantwortlich ist, dass die Raumtemperatur immer dem aktuellen Bedürfnis entspricht. Bis vor wenigen Jahren gab es hierfür nur zwei Optionen: Entweder man drosselte die Heizung vor der Abreise und beauftragte jemanden vor Ort damit, die Temperatur rechtzeitig vor dem nächsten Aufenthalt wieder hochzudrehen, oder man liess die Heizung einfach über mehrere Monate laufen. Beide Varianten sind mit Aufwand oder Stress verbunden, insbesondere seit dem jüngsten Preisanstieg beim Erdgas und beim Erdöl.

Im Rahmen eines kürzlich lancierten Pilotprojekts wirbt die Gemeinde Arosa des- halb für eine dritte, stressfreie Variante: die Heizungsfernsteuerung. Bei Neubauten und Sanierungen ist diese für Ferienhäuser und Ferienwohnungen gemäss der Bündner Energieverordnung (BEV) bereits Pflicht, dennoch wissen viele Besitzerinnen und Besitzer noch zu wenig über diese Lösung. Das will die vom Bundesamt für Energie getragene Kampagne MakeHeatSimple ändern. Gemäss der hierfür geschaffenen Online-Informationsplattform ist mittlerweile eine Vielzahl von Produkten zur Fernsteuerung der unterschiedlichsten Heizungstypen und Wärmeverteilungssysteme verfügbar. Die Steuerung erfolgt in der Regel via App, ist aber auch ohne Internetanschluss möglich. Je nach Ausgangslage spart diese Variante bis zu 60% Energie und mehrere Hundert Franken pro Jahr, weshalb sie sich einer wachsenden Beliebtheit erfreut.

Die wachsende Nachfrage nach dieser Technologie spüren nicht nur die ortsansässigen Installateure, sondern auch das Natur Labor Arosa. Das Natur Labor ist ein Entdeckungszentrum zu verschiedenen Themen, wie zum Beispiel «Arosa 2030», der Nachhaltigkeitsstrategie von Arosa, das Arosa Bärenland und die geplante Bären Akademie. Der Nachhaltigkeits-Hub hat bereits verschiedene Aktionen für Zweitheimische durchgeführt, die auf grosses Interesse gestossen sind. Dabei konnte das Team vom Natur Labor jeweils einfach aufzeigen, dass die Investition in ein neues Steuergerät – je nach Produkt zwischen 500 und 2500 Franken – dank des Komfortgewinns und der Energieein- sparungen innert Kürze amortisiert ist. In Mehrfamilienhäusern lassen sich zusätz- lich noch Synergien nutzen. «Wenn alle Parteien am gleichen Strick ziehen, lassen sich die Einsparungen ohne Komfortver- lust kumulieren», erklärt Pascal Jenny, Präsident Arosa Tourismus und Kopf der Nachhaltigkeitsstrategie «Arosa 2030».

Die Kampagne MakeHeatSimple hat derzeit neun Partnerkantone und über 50 Partnergemeinden, darunter der Kanton Graubünden sowie die Gemeinden Albula, Arosa, Bergün Filisur, Lenz und Surses. Wenn alle Zweitwohnungsbesitzer in der Schweiz den Empfehlungen von Make HeatSimple folgen würden, liesse sich gleich viel Energie einsparen, wie 130 000 durchschnittliche Schweizer Haushalte pro Jahr verbrauchen – das entspricht einer Verringerung des CO2-Ausstosses um etwa 600 000 Tonnen. In Anbetracht dieses enormen Potenzials wäre es zu begrüssen, wenn möglichst viele der schweizweit knapp 350 Gemeinden mit einem Zweitwohnungsanteil von über 20% – allein im Kanton Graubünden sind es insgesamt 75 – dem Beispiel der Gemeinde Arosa folgen und die Kampagne unterstützen.

 

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