Über 40’000 neue Heizungsfernsteuerungen innert drei Jahren

Heizungen lassen sich heute problemlos fernsteuern. Das ist insbesondere bei den schweizweit rund 700’000 Zweitwohnungen interessant, die oft während mehrerer Monate pro Jahr leer stehen. Aus diesem Grund hat das Bundesamt für Energie 2019 das Programm MakeHeatSimple lanciert. Gemäss aktuellen Zahlen konnten seit dessen Start bereits über 40’000 neue Anlagen installiert werden. Damit sind heute dreimal mehr Liegenschaften mit entsprechenden Systemen ausgerüstet als zu Beginn des Programms.

 

2019 waren gemäss Schätzungen des Bundes nur etwa drei bis fünf Prozent aller Zweitwohnungen mit einer Heizungsfernsteuerung ausgestattet. Demgegenüber liessen sich bei einem flächendeckenden Einsatz solcher Systeme jährlich etwa 2000 Gigawattstunden einsparen, das entspricht rund 600’000 Tonnen CO2. Die Bemühungen von EnergieSchweiz, diese ebenso simple wie komfortable Lösung bekannter zu machen und interessierte Personen bei der Installation zu unterstützen, werden von zahlreichen Partnern unterstützt. Dazu zählen neben rund 350 Installateuren und Herstellern auch 9 Kantone sowie knapp 50 Gemeinden und Energieregionen. Viele von ihnen haben gesetzliche Vorschriften betreffend Heizungsfernsteuerungen und bieten eigene Förderprogramme an, was die positive Entwicklung des Programms MakeHeatSimple zusätzlich verstärkt. Aktuell schätzt das Bundesamt für Energie die Durchdringung mit Heizungsfernsteuerungen in Zweitwohnungen bereits auf 10 bis 15 Prozent.

 

Grosses öffentliches Interesse

Dieser positive Trend freut auch Mihaela Grigorie, Fachspezialistin Energieeffizienz beim Bundesamt für Energie: «Bei der Anzahl Installationen haben wir das ursprüngliche Ziel von 30’000 neu installierten Anlagen bereits deutlich übertroffen. Das verdanken wir nicht zuletzt unseren Partnern, die in den jeweiligen Regionen auf die laufenden Massnahmen aufmerksam machen und auf diese Weise bereits über 90’000 Zweitwohnungsbesitzerinnen und -besitzer direkt erreicht haben.» Das grosse öffentliche Interesse macht sich auch auf der Website MakeHeatSimple.ch bemerkbar. Dort können sich interessierte Personen von der Berechnung des individuellen Sparpotenzials bis zum regionalen Installationspartner alle relevanten Informationen zur Installation eines solchen Systems beschaffen. Über 500’000 Besucherinnen und Besucher verzeichnet die Website seit 2019. Rund 17’000 von ihnen haben bis heute von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich eine individuelle Übersicht mit geeigneten Systemen und regionalen Installateuren generieren zu lassen.

 

Starkes Engagement in den Tourismusregionen

Der Einbezug regional etablierter Partner erweist sich bislang – neben der Medienarbeit sowie den analogen und digitalen Werbemassnahmen – als eines der effektivsten Instrumente. Das belegt auch ein aktuelles Beispiel aus dem Kanton Tessin. Hier konnte das MakeHeatSimple Team in einer gemeinsamen Aktion mit den Tourismusorganisationen der Regionen «Mendrisiotto», «Bellinzona e Valli», «Ascona-Locarno» und «Lugano Region» im ersten Quartal 2022 alle 33’000 Zweitwohnungsbesitzerinnen und -besitzer anschreiben. Als Beilage zur jährlichen Rechnung für die Kurtaxe erhielten sie eine Übersicht mit den wichtigsten Angeboten der Kampagne. Dies erlaubte einerseits, die Empfängerinnen und Empfänger über einen vertrauten Kanal auf eine einfache Möglichkeit zum Geld- und Energiesparen aufmerksam zu machen. Andererseits konnten die beteiligten Organisationen ihre Bemühungen für mehr Energieeffizienz mit einem konkreten Optimierungsvorschlag unter Beweis stellen.

 

Potenzial soll bis 2024 weiter ausgeschöpft werden

Das Programm MakeHeatSimple läuft noch bis 2024 und die Verantwortlichen hoffen, dass das positive Beispiel aus dem Kanton Tessin auch in anderen Regionen Schule macht. Den Fokus legen sie dabei auf die mehr als 370 Gemeinden in der Schweiz, die einen Zweitwohnungsanteil von über 20% aufweisen. Viele von ihnen konnten schon dafür begeistert werden, Informationsanlässe oder gar Pilotprojekte durchzuführen, zuletzt etwa in der Energiestadt Ela sowie in den Gemeinden Arosa, Engelberg und Lenk. Um auch die restlichen Gemeinden von den Vorteilen des Systems zu überzeugen, läuft bis im Juli 2022 eine Ausschreibung zur Einreichung von Projektideen. Dank dieses gemeinsamen Efforts sollen bis zum Ende des Programms möglichst alle interessierten Personen von den positiven Effekten der Kampagne profitieren können. Das lohnt sich nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Anwenderinnen und Anwender, die mit einer einmaligen Investition zwischen CHF 500 und CHF 2500 je nach Ausgangslage bis zu 60 % Energie und mehrere hundert Franken pro Jahr einsparen können. Auch aus technischer Sicht sind den Möglichkeiten zum Einbau einer Fernbedienung angesichts der Vielfalt der verfügbaren Lösungen kaum Grenzen gesetzt.

 

Kontakt für Rückfragen:

Renato Steck, Medienverantwortlicher

+41 76 526 60 84

 

Informieren Sie sich!

Auf dem Markt ist heute eine Vielzahl von Produkten zur Fernsteuerung der unterschiedlichsten Heizungstypen und Wärmeverteilungssysteme verfügbar. Die Steuerung erfolgt in der Regel via App, ist aber auch ohne Internetanschluss möglich. Die Plattform MakeHeatSimple.ch unterstützt die Nutzerinnen und Nutzer bei ihrer Suche nach der passenden Lösung und liefert eine Übersicht mit regionalen Partnerfirmen für deren Installation.

  

Über MakeHeatSimple

MakeHeatSimple ist ein nationales, auf fünf Jahre ausgelegtes Programm von EnergieSchweiz. Unterstützt wird es von den Kantonen Bern, Freiburg, Glarus, Graubünden, Jura, Schwyz, Tessin, Waadt und Wallis. Bei der Umsetzung arbeitet das Team von MakeHeatSimple eng mit EIT.swiss (Verband der Elektrobranche) sowie mit suissetec (Verband für Gebäudetechniker) und deren regionalen Mitgliedern zusammen. Hinzu kommen zahlreiche Partnerfirmen, zum Beispiel die Systemhersteller.

 

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