Erfahrungsbericht mit Heizungsfernsteuerungen in einem Mehrfamilienhaus in Zermatt

Objekt

  • Mehrfamilienhaus mit Baujahr 2000
  • 15 Wohnungen, teilweise ständig bewohnt, mehrheitlich als Ferienwohnungen benutzt
  • Heizölfeuerung als Wärmeerzeugung, Wärmeabgabe mit Heizkörpern
  • Heizkostenabrechnung nach effektivem Bedarf (Wärmezähler)

Einbau von Heizungsfernsteuerungen

  • In den letzten 8 Jahren wurden in 6 von 15 Ferienwohnungen Fernsteuerungen eingebaut
  • Die Raumlufttemperaturen können in Abwesenheit bis auf 15°C gesenkt werden (diese Grenze wurde in Absprache mit den Eigentümern festgelegt).
  • Steuerungen erlauben individuelle Regelung der Temperaturen pro Zimmer

Einsparung Energiekosten

  • Der Einbau der Steuerung hat bei 5 von 6 Wohnungen eine Reduktion des Wärmebedarfs bewirkt.

  • Im Durchschnitt liegt die Reduktion des Wärmebedarfs in diesen Wohnungen bei 18%.
  • Das Reduktionspotential ist abhängig vom Verhalten der Nutzer vor Einbau der Steuerung. Das Potenzial der Steuerung wird kleiner, wenn bspw. die Raumtemperatur im Vorfeld bereits manuell reduziert wurde. Auch Änderungen in der Belegung der Wohnung beeinflussen den Wärmeverbrauch.
  • Das Einsparpotential ist bei Randwohnungen höher als bei Sandwichwohnungen.
  • N.B. Höhere Energieeinsparungen sind möglich, wenn die Temperatur in Abwesenheit auf 12°C gesenkt wird. Die Einstellung hängt vom Zustand und der Lage des Gebäudes ab und soll von der Eigentümergemeinschaft genehmigt werden.

 

 

Interview mit einem Bewohner und Wohnungseigentümer
Adrian Wälchli, Familienvater aus Rudolfstetten-Friedlisberg im Kanton Aargau, ist seit über 20 Jahren Besitzer einer Ferienwohnung in Zermatt. Mit seiner Frau und den zwei Kindern verbringt er bis zu acht Mal im Jahr Zeit im beliebten Ferienort. Im Interview verrät er, warum er sich für eine Heizungsfernsteuerung entschieden hat und welche Vorteile die Wahl mit sich bringt.
 <p>Adrian Wälchli</p>

Adrian Wälchli

Seit wann haben Sie in Ihrer Eigentumswohnung eine Heizungsfernsteuerung installiert?

Die Heizungsfernsteuerung haben wir 2012 installieren lassen.

Über welches Heizsystem wird Ihr Gebäude mit Wärmeenergie versorgt?

Das Gebäude wird durch eine Ölheizung mit Wärme versorgt. Es handelt sich hier um eine Gemeinschaftsheizung, die von insgesamt 15 Parteien genutzt wird. Grundsätzlich handelt es sich im Gebäude um Eigentumswohnungen, wovon einige jedoch vermietet werden.

Wie haben Sie über die Möglichkeit erfahren, Heizungen fernzusteuern?

Ein anderer Wohnungseigentümer im Haus, hat uns von dieser Möglichkeit erzählt und uns damit begeistert. So haben wir uns dann für die Installation entschieden.

Haben Sie die Installation mit den anderen Eigentümer*innen im Haus koordiniert? Falls ja, wie?

Wir mussten nichts weiter tun, als den Auftrag zu erteilen und dann lief alles automatisch ab. Es gab auch keine vertraglichen Anpassungen. Es handelt sich ja lediglich um die Fernsteuerung unserer eigenen wohnungsinternen Wärmeabgabe. Früher haben wir diese manuell bedient, indem wir am Thermostat (Rädli) gedreht haben. Jetzt läuft alles automatisch über das Handy, aber im Grunde hat sich nichts geändert.

Wie waren Ihre Erfahrungen als Eigentümer im Mehrfamilienhaus mit der Installation von Heizungsfernsteuerungen? Gab es im Haus Bedenken bezüglich der Akzeptanz einer solchen Lösung (Wärmeklau, Temperaturprobleme in der Nachbarwohnung etc.)

Die Installation verlief vollständig privat und unabhängig, ohne direkten Kontakt zu anderen Wohnungseigentümer/Innen Der gesamte Prozess war sehr angenehm. Abgesehen von den Installationskosten, mussten wir nichts beitragen. Es gab nie Bedenken, wir haben dem System immer vertraut. Vor Ort stellten wir direkt fest, dass das System sehr genau auf unsere Temperaturanpassungen reagiert. Einen Ausfall hatten wir noch nie. Es kam höchstens vor, dass ich vergessen habe, die Heizung auszuschalten. Sobald man die App aber besser kannte, war das aber kein Problem mehr. Ein paar Mal hat der Steuerungsanbieter per Mail nachgefragt, ob wir vor Ort seien, da die Heizung über einen längeren Zeitraum aktiv war. In letzter Zeit ist uns das jedoch nicht mehr passiert.

Wie haben Sie sich verhalten, bevor Sie eine Fernsteuerung eingebaut haben? Haben Sie die Heizung bei Abwesenheit bereits heruntergedreht? Wenn ja, wie stark und wie oft?

Früher haben wir nach unserer Ankunft die Elektroöfen angemacht, bis die Heizung eingesprungen ist. Das war energietechnisch sicherlich nicht optimal, da diese Öfen viel Strom verbrauchen.

Wie weit im Voraus starten Sie jetzt mit der Steuerung die Heizung, damit die Wohnung bei Ihrer Ankunft angenehm warm ist?

Seit wir die Heizungsfernsteuerung installiert haben, stellen wir etwa zweieinhalb Tage vor unserer Ankunft die Temperatur ein. So ist es schön warm, wenn wir ankommen. Unsere Kinder frieren schnell und gerade im Winter mögen wir es gerne warm.

Besteht die Möglichkeit, jedes Zimmer separat zu steuern?

Genau. Es gibt meines Wissens zwei Lösungen und wir haben uns für die Volllösung entschieden, wo man die Räume einzeln steuern kann. So können wir beispielsweise das Wohnzimmer stärker heizen als die Schlafzimmer.

Was ist aus Ihrer Sicht gegenüber der Zeit vor der Installation der Hauptvorteil der Installation?

Besonders die individuelle Regelung der Räume ist gut, da man sogar auf ein halbes Grad genau einstellen kann – das ist einfach komfortabel. Wenn man nur die Räume heizt, die man braucht benötigt man auch weniger Energie.

Man hat viel mehr Kontrolle.

Erachten Sie Heizungsfernsteuerungen als sinnvolle Investition? Würden Sie die Installation weiterempfehlen?

Dank des Komforts und der Kontrolle ist die Heizungsfernsteuerung für uns eine lohnende Investition. Ich kann sie nur weiterempfehlen. Es ist fortschrittlich, man verschwendet keine Energie und die Flexibilität bei der individuellen Steuerung sowie die Vorheizfunktion sind bestechende Vorteile. Wir können uns sogar vorstellen, die Heizungsfernsteuerung zukünftig auch an unserem Hauptwohnsitz im Aargau zu installieren.